Jetzt, wo fast die Hälfte der Saison gespielt ist, wird es an der Zeit, dass man sich die Leistungen der Neuzugänge anschaut. Deswegen fokussieren wir uns auf die größten Transfers des Sommerfensters und wie sich die Spieler präsentieren.
Matthijs de Ligt
Mit Bayern München ist de Ligt auf dem besten Weg, direkt in seiner ersten Saison das Double in Deutschland zu holen. Im DFB-Pokal steht man an der Spitze und auch bei Bundesliga Wetten ist man mit einer Quote von 1,04 (Stand 10.11.2022) der Favorit auf den Triumph. De Ligt war mit einer Ablöse von 67 Millionen Euro der teuerste Transfer der Liga. Nach einem langsamen Start in seine Bayern Karriere ist der Niederländer mittlerweile in der Innenverteidigung neben Dayot Upamecano gesetzt und überzeugt mit starken Leistungen. Vor allem als Anführer und Kopfballspieler tritt er immer wieder in den Vordergrund.
Sadio Mané
Für Sadio Mané läuft es bisher noch nicht nach Wunsch. Machten ihn zuerst Anlaufschwierigkeiten zu schaffen, muss er nach einem starken Oktober mit einer Verletzung fertig werden. Wegen dieser wird er voraussichtlich auch die Weltmeisterschaft in Katar verpassen. In seiner bisherigen Zeit bei den Bayern hat Mané noch nicht seine ideale Position gefunden. Von Trainer Julian Nagelsmann wurde er meistens in der Sturmspitze als Ersatz für Robert Lewandowski aufgeboten. Das funktionierte nur teilweise, nachdem der Senegalese ein komplett anderer Spielertyp als der wuchtige Pole ist. Deswegen kommt in den letzten Spielen vermehrt Eric Maxim Choupo-Moting zu seinen Einsatzminuten.
Karim Adeyemi
Karim Adeyemi kam im Sommer mit vielen Vorschusslorbeeren aus Salzburg nach Dortmund. Diesen Weg ging vor ihm niemand geringerer als Erling Braut Haaland. So wie der Norweger ist der beste deutsche U21-Spieler des Jahres 2021 noch nicht in der Bundesliga eingeschlagen. So fällt das Talent vermehrt durch schwache Leistungen, Verletzungen und ungestüme Aktionen auf. In Dortmund wird ihm weiterhin Zeit gegeben. Sein Potenzial ist unbestritten, nun muss er beweisen, dass er nicht nur das Talent, sondern auch den Kopf für die absolute Spitzenklasse hat. Diesen hatte Haaland mit seinem unbändigen Willen – bei Adeyemi wirkt das Ganze noch zu ungestüm und naiv.
Adam Hlozek
Wie Adeyemi kam auch Hlozek im Sommer mit vielen Vorschusslorbeeren nach Deutschland. Mit einer Ablöse von nur 13 Millionen Euro, wirkte die Verpflichtung des Stürmers wie ein Schnäppchen. In den ersten vier Monaten konnte der Tscheche seine Qualitäten noch nicht unter Beweis stellen. Unter Gerardo Seoane kam Hlozek nie richtig zum Einsatz – und selbst wenn konnte er sich nicht für eine größere Aufgabe aufdrängen. Mit dem neuen Trainer Xabi Alonso erhält er eine neue Chance. Gegen Atlético Madrid zeigte er im Mittelfeld seine erste passable Leistung und im November belohnte er sich gegen Union Berlin mit einem Treffer. In der Winterpause kann sich Hlozek weiter in Leverkusen akklimatisieren. Wie auch Adeyemi wird er dennoch Zeit brauchen, um sein Potenzial auszuschöpfen.
Timo Werner
Während es für de Ligt, Mané, Adeyemi und Hlozek die ersten Schritte in der deutschen Bundesliga sind, ist es für Timo Werner eine Rückkehr zu RB Leipzig. Obwohl der Stuttgarter in seiner Zeit in England die Champions League, FIFA-Club-Weltmeisterschaft und den UEFA-Supercup gewinnen konnte, wurde er nie richtig glücklich bei Chelsea. Deswegen folgte der Schritt zurück in bekanntes Terrain. Bisher ist dieser Schritt voll aufgegangen. Während das Leipziger Team starke Formschwankungen hat, zeigt Werner konstant starke Leistungen und auch das Tore schießen fällt ihm wieder leichter. In seinen bisherigen neuen Spielen konnte er vier Tore erzielen und war insgesamt bei 25 Prozent aller Leipziger Tore beteiligt. Deswegen wird er wahrscheinlich auch bei der Weltmeisterschaft in Katar gesetzt sein.
In der deutschen Bundesliga gab es diesen Sommer einige große Transfers. Während die Bayern den Abgang von Robert Lewandowski mit den Starzugängen von Mané und de Ligt auffangen wollten, fokussierten sich andere Vereine auf die Zukunft und Rückkehrer. Bisher ist die Taktik von Bayern München und RB Leipzig besser aufgegangen. Dennoch darf man nicht vergessen, dass Adeyemi und Hlozek erst Anfang 20 sind und ihr Potenzial noch nicht voll ausschöpfen. In ein paar Jahren wissen wir mehr, ob sich diese Transfers mit Weitsicht ausgezahlt haben.