In Europa blieb das Interesse an diesem Wettbewerb bislang überschaubar. Jürgen Klopp hätte mit dem FC Liverpool aufgrund der Strapazen wohl lieber darauf verzichtet. Nun nimmt sich die FIFA dem Problem an. Ab 2021 soll alles anders werden.
Seit 2000 gibt es die Klub-WM
Die Klub-WM ist, wie es der Name schon sagt, die Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften. Dabei traten bisher die Sieger der sechs kontinentalen Meisterwettbewerbe sowie ein Team aus dem Gastgeberland gegeneinander an. Am Ende triumphierten ausschließlich Mannschaften aus Europa und Südamerika. Die Teams dieser beiden Kontinente stiegen erst im Halbfinale ein und mussten so maximal zwei Spiele austragen. Das große Interesse an den Matches blieb daher aus. Deshalb soll ab 2021 ein völlig neues Format eingeführt werden. Unter anderem wird hierbei die Teilnehmerzahl auf 24 Mannschaften erhöht.
Ebenfalls wird sich die Austragungszeit ändern. Wurde das bisherige Format noch zum Jahreswechsel ausgetragen, soll die neue Klub-WM im Sommer anstelle des CAF Confederation Cup der Nationalmannschaften stattfinden. Und genau so wie der Confederation Cup, wird auch die Klub-WM nur noch alle vier Jahre ausgetragen. Bestehen soll das Teilnehmerfeld aus acht Mannschaften aus Europa, sechs Teams aus Südamerika sowie drei Vereinen aus Afrika und Nordamerika. Asien erhält dabei zwei sichere Startplätze. Ein Team muss in den Playoffs gegen einen Klub aus Ozeanien antreten. Der Gastgeber 2021 soll China sein und ist deshalb ebenfalls mit einer Mannschaft vertreten.
Wer darf mit?
Nun stellt sich die Frage, welche Teams aus Europa an dem kommenden Mega-Ereignis teilnehmen dürfen. Ursprünglich wurden die Champions League- und Europa-League-Sieger der Jahre 2018 bis 2021 eingeplant, doch nach einem ZDF-Bericht zufolge soll sich dies noch ändern. Demnach werden die vier Champions-League-Sieger der Jahre 2018 bis 2021 dabei sein und zudem die vier besten Klubs basierend auf dem UEFA-Ranking. Anschließend soll in acht Dreiergruppen gespielt werden. Die jeweiligen Gewinner ermitteln in der K.o.-Runde den neuen Klub-Weltmeister.
Aus deutscher Sicht hätte nach diesem Szenario nur der FC Bayern eine realistische Chance auf ein Ticket. Zum jetzigen Stand rangieren die Münchner im UEFA-Ranking auf Platz drei. Damit müssten sie nicht einmal die Champions League gewinnen. Anders sieht es beispielsweise für Dortmund oder Leipzig aus. Der BVB rangiert lediglich auf Rang 14, Leipzig nur auf Rang 37. Bis auf die Bayern müsste also jeder weitere Bundesligist die Königsklasse gewinnen, um bei der Klub-WM dabei zu sein. Die Sportwetten bei Betfair zeigen jedoch, dass sich sowohl der BVB als auch Leipzig mit Quoten von 6,50 und 4,50 (Stand 18.02.) hier nur Außenseiterchancen ausrechnen können.
Wächst die bayrische Dominanz durch die Klub-WM weiter?
Die zusätzliche Belastung für die Spieler durch die Klub-WM wird schon jetzt vielerorts kritisch gesehen. Doch für die Vereine soll der neue Wettbewerb mehr als lukrativ werden. Offiziell hat die FIFA zwar noch keine Prämienzahlungen bekannt gegeben, doch dem ZDF-Bericht nach soll es allein 50 Millionen Dollar für den Antritt geben - pro Klub wohlgemerkt. Zudem warten noch einmal 115 Millionen Euro für den Sieger. Angenommen, aus deutscher Sicht wären nur die Bayern dabei, würde der Rekordmeister Einnahmen generieren, die manche Konkurrenten nicht einmal in einem Jahr erwirtschaften können. Die Schere zwischen Arm und Reich würde noch weiter auseinandergehen. Dass die heimischen Ligen davon profitieren, erscheint mehr als fraglich.
Zur Erinnerung: Die Münchner sind schon jetzt der wirtschaftlich am besten aufgestellte Verein Deutschlands, was sich auch auf sportlicher Ebene niederschlägt. Die letzten sieben Meisterschaften gingen allesamt an die Bayern. Für die Konkurrenz wird es sicher nicht einfacher, wenn die Münchner für eine Woche Fußball im Fernen Osten noch einmal 50 Millionen Dollar zusätzlich kassieren würden. Ob die neue Klub-WM daher der erhoffte Segen wird, bleibt nach wie vor fraglich.