Dokumentation „Trainer“: Ein Job für (emotional) starke Kerle

Es muss viel mehr sein als nur eine Fußballbegeisterung. Was unterscheidet die erfolgreichen professionellen Vereinstrainer von den Millionen Trainern auf den heimischen Sofas? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und wie läuft das wirkliche Leben eines Trainers ab? Drei ausgewählte, angehende und aufstrebende Jungtrainer wurden eine Saison lang von einem Kamerateam begleitet. Für die einen ist es nur Fußball, für die anderen der Kampf ums Überleben und die Erfüllung aller Wünsche.


Die Dokumentation beleuchtet die Saison 2012/2013. Als Hauptdarsteller fungieren Frank Schmidt, Trainer vom 1. FC Heidenheim, André Schubert als Chefcoach in Diensten der Kultkicker von St. Pauli und der Paderborner Coach Stephan Schmidt. Autor und Regisseur Aljoscha Pause schafft es, ein eindrucksvolles Statement ohne große Effekthascherei abzuliefern. Dabei setzt der Grimme-Preisträger auf eine authentische Wiedergabe des Lebens eines Trainers. Mit gleicher Sorgfalt inszenierte er auch schon die sehenswerte Comeback-Doku „Being Mario Götze“.


Erfolgstrainer mit Kultstatus - Jürgen Klopp als Erfolgsgarant und Motivator

Neben den drei besagten Protagonisten kommen auch noch andere Erfolgstrainer zu Wort. Legenden der Brache, wie zum Beispiel Jürgen Klopp gewähren ebenfalls seltene Eindrücke. Der Trainer hat in der Premier League mittlerweile einen echten Kultstatus erreicht und gilt heutzutage als einer der erfolgreichsten Vereinstrainer der Welt. Kein Wunder, dass sein Liverpooler Team bei den Premier League Wetten in dieser Saison mit einer Quote von 1,015 (Stand: 23.1.) wieder vorne liegt. Neben dem FC Liverpool Headcoach Klopp kommen zusätzlich Urgesteine wie Peter Neururer, Hans Meyer oder Armin Veh zu Wort. Durch ihre Geschichten zeigt sich das wahre Gesicht des Geschäfts auf eindrucksvolle Weise, das den Fußball als Ware und Geldmagnet präsentiert.


Aber was passiert, wenn die Sonnenseiten des Jobs langsam verblassen und der Druck sich erhöht? Wenn plötzlich die Medienlandschaft auf den Trainer einprügelt und die Mannschaft nicht mehr motivationsfähig scheint? Was passiert dann mit dem Menschen, der hinter dem Titel „Trainer“ steht? Hier dringt der Film in Tiefen vor, die bis dato die heile Fußballwelt noch niemals so gnadenlos vermittelt hat.

Fußball ist unser ganzes Leben

Filmemacher Aljoscha Pause, der bereits mit dem Tabuthema Homosexualität im Fußball für Aufsehen sorgte, ist ein ständiger Begleiter, der immer den perfekten Blickwinkel wählt. Niemals aufdringlich, stets authentisch, das wahre Leben im Fokus. Vom Platz bis unter die Dusche, von Spiel bis hin zu den wenigen ruhigen Momenten zu Hause. Schnell wird dem Zuschauer klar, warum genau diese Trainer das Zeug zum Vollprofi haben.


Frank Schmidt, André Schubert und Stephan Schmidt zeigen, was es bedeutet, ein Trainer zu sein. Eine komplette Saison mit allen Facetten, die der Beruf mit sich bringt. Von den ersten Punkten bis hin zum Abstieg und der Angst auf die daraus resultierende Entlassung.